Schweriner Singakademie e.V.

Reisen und Ausflüge

2006 Vogtland - Mozart hätte an Konzert seine Freude gehabt

01.12.2006
Crimmitschau

Heinrich Otto
Crimmitschau.
Mit langem Applaus haben sich die Musikfreunde am Samstag im Theater für ein gelungenes Konzert bedankt, welches ganz dem Schaffen Wolfgang Amadeus Mozarts aus Anlass seines 250. Geburtstages gewidmet war. Die Vogtland Philharmonie Greiz / Reichenbach hatte dafür Werke ausgewählt, die einen Bogen über das Gesamtwerk des Meisters spannen. „Mozart hätte an dem Konzert seine Freude gehabt“, meinte eine Besucherin am Ende der Veranstaltung begeistert.

Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Sein Vater, selbst Musiker, begann dem Knaben bereits im Alter von vier Jahren den ersten Musikunterricht zu erteilen in Klavier, Violine und Komposition. Mit acht Jahren komponierte er während einer Konzertreise durch Europa seine erste Sinfonie Es-Dur, KV 16. Mit diesem Frühwerk des Wunderkindes, welches noch ganz unter dem Einfluss Johann Christian Bachs stand, eröffnete das Orchester unter Leitung des Musikdirektor Stefan Fraas den Konzertabend.

Das zweite Werk des kurzen ersten Teils war die Solo-Motette „Exsultate, jubilate“ (Seid fröhlich und jubiliert.) Dieses 1773 uraufgeführte Werk hatte Mozart für den Weltkastraten Venanzio Rauzzini geschrieben. In Crimmitschau wurde der Solo-Part von der Sopranistin Andrea Chudak gesungen. Mit ihrer in allen Lagen wohlklingenden Stimme hat sie die technischen Raffinessen klar und sauber gemeistert und dem eigentlichen kirchlichen-ernsthaften Werk die von Mozart gewollte Fröhlichkeit überzeugend verliehen.

Das Hauptwerk des Abends bildete das letzte Werk des Salzburger Meisters, welches von jeher Phantasie der Musikwelt beflügelte: das Requiem, KV 626, Mozart verstarb noch während der Arbeit daran am 5. Dezember 1791. Sein Schüler, Franz Xaver Süßmayr, soll das Werk vollendet haben. Bis zuletzt war er durch Gespräche mit Mozart über dessen weitere Pläne mit dem Requiem informiert. Doch richtet sich heute noch eine strenge Kritik gegen die Behauptung Süßmayrs, die letzten drei Sätze „neu verfertigt“ zu haben und gegen die Mozart-fremde fehlerhafte Instrumentierung. Deshalb kommt immer häufiger die Instrumentierung von Franz Beyer zur Aufführung.

Für die Crimmitschauer Aufführung stand ein ausgezeichnetes Ensemble zur Verfügung. Dies war neben der Vogtland Philharmonie die Schweriner Singakademie, deren Geschichte bis in das Jahr 1814 zurückverfolgen lässt. Neben der Pflege des kulturellen Erbes hat sie sich auch der Chorsinfonik verschrieben und unterstützt das Mecklenburgische Staatstheater bei Opernaufführungen. Mit dem hervorragend vorbereiteten Chor unter Leitung von Wolfgang Friedrich hatte Musikdirektor Stefan Fraas wenig Mühe, die beiden Klangkörper zu einer homogenen Einheit zusammen zu führen, wenn man sich auch an manchen Stellen eine größere Dominanz des Chors gewünscht hätte. Auch für die Solopartien standen Stefan Fraas ausgezeichnete Sängerinnen und Sänger zur Verfügung. So konnte sich das Publikum neben Andrea Chudak an den Stimmen von Ulrike Zech (Alt), Rob Pitcher (tenor) und Sebastian Richter (Bass) erfreuen.

Quelle:
Reichenbacher Freie Presse